Früherkennung

Darmkrebs gehört in der Bundesrepublik Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen. 1995 wurde nach Angaben des Robert‑Koch‑Instituts bei 33.200 Einwohnern die Diagnose "Kolonkrebs" und bei 18.500 Einwohnern die Diagnose "Rektumkrebs" neu gestellt. In der Statistik über krebsbedingte, organbezogene Todesursachen rangiert Dickdarmkrebs bei Frauen an zweiter, bei Männern an dritter Stelle: 1997 verstarben laut Statistischem Bundesamt insgesamt 20.705 Menschen an diesem Krebs (vorläufiges Ergebnis, Stand 30.9.1998). Die wichtigste Rolle im Kampf gegen den Darmkrebs spielt nach wie vor die Früherkennung. Aufgrund der Häufigkeit der Erkrankung und weil Darmkrebs, wenn er frühzeitig erkannt und behandelt wird, vollständig heilbar Einmal im Jahr zum Arzt Jahr ist, wurde vom Gesetzgeber für alle gesetzlich Versicherten ab dem 45. Lebensjahr die Möglichkeit der jährlichen Früherkennungsuntersuchung geschaffen. Sie sollte von

allen Berechtigten regelmäßig in Anspruch genommen werden, ganz besonders aber von Menschen, die erhöhte Risiken haben (vgl. das vorherige Kapitel).

 Eine Chance, die bedauerlicherweise immer noch von viel zu wenigen genutzt wird. 

Allerdings sollte bei dieser Gelegenheit auf eines deutlich hingewiesen werden:

 

Viele Menschen sind der Meinung, Früherkennungsuntersuchungen würden zuverlässig vor dem Ausbruch der Krankheit schützen, seien also „Vorsorge" oder „Vorbeugungsuntersuchungen". Dies trifft nicht zu. Richtig

ist vielmehr: Bei der regelmäßigen Kontrolle besteht die Chance, daß ein entstehender Krebs so rechtzeitig erkannt wird, daß er geheilt werden kann, bevor er sich ausbreitet und lebensbedrohlich wird.

Zu der für alle (gesetzlich) Versicherten durch die Krankenkassen finanzierten Krebsfrüherkennungsuntersuchung gehört eine Fingertastuntersuchung (Palpation) Tastuntersuchung des Mastdarms. Immerhin werden allein durch diese Untersuchung und Hämocculttest  
60 Prozent aller Mastdarmtumoren entdeckt. Durch Testbriefchen wird zusätzlich festgestellt, ob sich Blut im Stuhl befindet (Hämocculttest: hämo = Blut; occult = verborgen).

Allerdings sollten Sie wissen, daß nicht nur Blut aus der Darmschleimhaut zu einer Färbung des Testfeldes führen kann, sondern Sie müssen u.a.. auch bestimmte Ernährungsvorschriften einhalten, auf die in der Anleitung hingewiesen wird. Sollte Ihr Hämocculttest positiv ausfallen, wird Ihr Arzt eine genaue Untersuchung des Darms (Rektoskopie-Koloskopie) vornehmen.

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