Jede
Krebsbehandlung ist ohne die Tumornachsorge unvollständig.
Diese hat zur Aufgabe:
ein Wiederauftreten der
Krankheit (Tumorrezidiv)
rechtzeitig zu erkennen,
Begleit- oder
Folgeerkrankungen festzustellen und zu behandeln sowie
dem Patienten bei seinen physischen, psychischen und
sozialen Problemen zu helfen.
Die Nachsorgetermine werden entweder
mit dem behandelnden Krankenhaus
oder dem Hausarzt vereinbart und müssen
unbedingt eingehalten werden.
Sie sollten in den ersten beiden Jahren etwa alle drei bis sechs Monate,
später auch in größerem Abstand durchgeführt werden. Manche Patienten
sind der Ansicht, mit Abschluss der Krebstherapie (Entlassung aus dem
Krankenhaus)
sei die Sache erledigt. Sie vergessen, dass sich vielleicht kleinste
Tumorreste
gehalten haben, die zu neuen Krebsgeschwülsten heranwachsen können.
Rechtzeitig erkannt, können auch diese wieder erfolgreich entfernt
werden.
Das bedeutet also, dass Früherkennungsuntersuchungen selbst in der
Krebsnachsorge von großer Bedeutung sind. Sie entlarven ein Karzinom,
noch bevor es irgendwelche Beschwerden macht, und ermöglichen dadurch
eine rechtzeitige und in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle
erfolgreiche
Therapie. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen so wichtig.
Im
Mittelpunkt der einzelnen Nachsorgeuntersuchungen stehen die
Besprechung mit dem
Patienten,
die körperliche Untersuchung und die
Bestimmung der Tumormarker.
Neben weiteren Blutuntersuchungen werden, falls notwendig,
in bestimmten Abständen eventuell auch eine
Ultraschalluntersuchung der Leber,
eine Röntgenaufnahme
der Lunge sowie eine
Computertomographie durchgeführt.
Nach
der Entlassung aus dem Krankenhaus wird eine Anschlussheilbehandlung
empfohlen. Dafür gibt es speziell eingerichtete Nachsorgekliniken, in denen
Sie
wieder zu Kräften kommen und gegebenenfalls lernen können, mit dem Stoma
umzugehen.
Wenn
Sie in Ihre häusliche Umgebung zurückgekehrt sind, kann der Kontakt zu
ebenfalls Betroffenen, die Sie
z. B. in einer Selbsthilfegruppe finden, eine große
Hilfe sein, da diese die Probleme aus eigener Erfahrung kennen und mit
Rat und Tat helfen können.
Bei
der ILCO e.V., dem Dachverband der Selbsthilfegruppen von Patienten mit
künstlichem Darm- und Blasenausgang, erhalten Sie unter anderem
Informationen
zu lokalen Selbsthilfegruppen und eine regelmäßig erscheinende
Verbandszeitschrift.
Die
Rückkehr in den Alltag ist nicht immer leicht und vielfach eine große
Herausforderung
für den Krebskranken. Angehörige, Freunde, Kollegen, Arzt und eventuell
auch
andere berufliche Helfer (z.B. Sozialarbeiter oder Mitarbeiter von
Beratungsstellen)
können Sie dabei unter stützen. In vielen Fällen ist es möglich und auch wünschenswert,
daß Sie weiterhin berufstätig sind (ein Anus praeter ist im allgemeinen
kein
Grund für eine frühzeitige Berentung)
Auch
für diesen Bereich gibt es spezielle Hilfen, um mögliche
Krankheitsbedingte
Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen.
Wichtig ist, daß Sie über
die verschiedensten Unterstützungsmöglichkeen und -angebote
gut informiert sind, denn dies ist die Voraussetzung dafür, dass Sie die
Entscheidung
für die Gestaltung Ihres weiteren Lebens treffen können. Nehmen Sie die
Hilfen,
die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.
Dazu
gehört auch eine Reihe von finanziellen Unterstützungen. Informationen über
Sozialleistungen, auf die Sie Anspruch haben, enthält der
„Wegweiser zu Sozialleistungen" der Deutschen Krebshilfe. Sie können
ihn kostenlos bestellen.
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